Die sportliche Karriere von Florian Wellbrock begann mit einem Schwimmkurs im Tenever-Bad in Bremen. Schon von Klein auf hatte er eine besondere Beziehung zum Wasser. Andere Sportarten interessierten ihn nicht, obwohl seine Eltern es mit Radfahren, Judo und Fußball versuchten – er wollte immer nur schwimmen, auf oder im Wasser sein. Schon früh entdeckte Florian seine Liebe für die Langstrecken.
Mit 18 Jahren wechselte er zum SC Magdeburg und trainiert dort bei Bernd Berkhahn und Norbert Warnatzsch. Seitdem konnte er viele nationale und internationale Erfolge feiern. Sein größter Erfolg bislang waren die beiden Goldmedaillen bei der Weltmeisterschaft in Gwangjiu, wo er am 16.Juli 2019 Weltmeister über 10km im Freiwasser wurde und 12 Tage später Gold über 1.500m im Becken gewonnen hat. Damit hat er Schwimm-Geschichte geschrieben. Noch nie zuvor ist es einem deutschen Schwimmer gelungen, bei einer Weltmeisterschaft Doppel-Gold im Becken und im Freiwasser zu gewinnen. Im selben Jahr wurde ihm auch der Bambi verliehen.
Nicht nur durch seinen Sport liegt Florian Wellbrock das Thema „Wasser“ sehr am Herzen. Täglich trainiert er ca. vier Stunden im Wasser und schwimmt im Schnitt 90km in der Woche. Gerade weil er viel in Seen und offenen Gewässern schwimmt und trainiert bekommt er natürlich bildhaft vor Augen geführt, wie dreckig es im Wasser sein kann.
Bei seinen Freiwasserwettkämpfen wird er selbst immer mit dem Problem der Umweltverschmutzung durch Plastikabfälle konfrontiert: Während der Rennen bekommen die Athleten Plastikflaschen mit Wasser gereicht, damit sie nicht dehydrieren. Wenn diese getrunken sind, werden sie einfach weggeworfen. Ein Großteil wird nach dem Rennen natürlich eingesammelt, aber eben nicht alles. Dabei ist Wasser ein kostbares Gut, das nicht vergiftet oder vermüllet werden sollte. „Wenn es uns gelingt, nur 20 Prozent der Meere zu schützen, haben unsere Ozeane eine Chance zu überleben. Da kann jeder einzelne etwas dazu beitragen. Wir müssen unserer Natur mit Achtsamkeit begegnen und nachhaltig handeln,“ sagt Florian Wellbrock.
Viele Dinge bedrohen unsere Weltmeere: Plastikmüll, Überfischung und der Klimawandel sind nur einige Gründe.
Die Verschmutzung der Gewässer ist wahrscheinlich eine der größten Herausforderungen für uns als Gesellschaft. Etwa 100-150 Millionen Tonnen Müll befinden sich schon jetzt in unseren Weltmeeren und weitere 6,4 Millionen Tonnen kommen schätzungsweise jährlich hinzu. Der Müll besteht fast zu zwei Dritteln aus Kunststoffen. Die Bilder der riesigen Teppiche aus Plastikmüll haben bei Florian Wellbrock etwas ausgelöst, so darf es für ihn nicht weitergehen. Durch Zersetzung und mechanische Einflüsse entsteht Mikroplastik, das in die Nahrungskette von Meerestieren und schließlich dem Menschen gelangt. Das zeigt, dass die Menschen sich schlussendlich selbst schaden und es Zeit wird, zu handeln.
„Wasser ist nicht nur mein Leben, es ist essenziell für uns alle.“
Florian Wellbrock liegt unsere Umwelt und insbesondere die Gewässer sehr am Herzen. Sein Wunsch ist es, eines Tages durch saubere Seen, Flüsse oder Meere zu schwimmen. Auch wenn sich das während seiner aktiven Karriere wahrscheinlich nicht realisieren lässt, wird er sich nach den Olympischen Spielen 2020 in Tokio dafür einsetzen, dass unsere Gewässer wieder sauberer werden und die nächsten Generationen dadurch ein Stück profitieren können.